Funktionsweise der Analogscanner

 

 

Die Arbeitsweise dieser noch nicht digitalen Scanner soll am Beispiel des bekannten Chromagraph DC 300 B erläutert werden (1975)

 
 
Chromagraph DC 300B  
 
Ein solcher Scanner ist über drei Meter lang und wiegt etwa eine Tonne. Der Scanner hat eine Abtastwalze und eine Schreibwalze, die auf einer Achse fest verbunden sind und mit gleicher Drehzahl rotieren. Abtastwalzen mit unterschiedlichem Durch-messer können eingesetzt werden. Die Abtastwalzen sind durchsichtig, so dass auch Diapositive abge-
 
tastet werden können. Auf der Abtastwalze wird ein Bild montiert, und auf der Schreib- walze ein unbelichteter Schwarz-Weiß-Film.
       
  Das auf die Abtastwalze montierte Bild wird lichtelektrisch abgetastet, während die Walzen rotieren, wobei sich eine Abtasteinheit an der Abtastwalze entlang bewegt. In der Abtasteinheit wird das reflektierte bzw. durchscheinende Licht mit Farbfiltern in die Grundfarben Rot, Grün, Blau zerlegt und mit Fotomultipliern in elektrische Signale umgewandelt. Zusätzlich wird mit einer
  Principle analog scanning
 
größeren Blende ein sogenanntes Umfeldsignal erzeugt, das zur Anschärf-
ung des Bildes dient. Diese vier Signale ge-langen in einen (analogen)
Farbrechner, in dem sie in die vier Farbauszugsignale Gelb, Magenta,
Cyan, Schwarz umgerechnet werden. An dem Farbrechner gibt es viele
Drehknöpfe, mit denen der Bediener noch Farbkorrekturen für das Bild

einstellen kann.

 
Der Scanner kann ein Bild während der Abtastung im Maßstab verändern,
d.h. im Allgemeinen vergrößern. Dazu ist ein Maßstabrechner vorgesehen,
in dem die Farbauszugsignale während einer Umdrehung der Walze digitali-
siert und gespeichert werden. Während der nächsten Umdrehung werden
sie wieder ausgelesen, aber zum Beispiel mit einem langsameren Takt,wobei
das Bild in Umfangsrichtung vergrößert wird. In der Vorschubrichtung wird
die Maßstabänderung bewirkt, indem sich die Abtasteinheit und der Schreib-
kopf mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten an der Abtastwalze bzw. der
Schreibwalze entlang bewegen. Die Größe des Speichers im Maßstabrechner

reichte aber nur für zwei Umdrehungen, nicht für das ganze Bild.

Schließlich gibt es noch einen Rasterrechner, der die unterschiedlichen Hellig-
keitswerte der Farbauszugsignale in unterschiedlich große Rasterpunkte
umrechnet und eine Laserbelichtungseinheit im Schreibkopf so steuert, dass
der Film auf der Schreibwalze mit Rasterpunkten der richtigen Größe, Raster-
punktform, Rasterweite und Rasterwinkelung belichtet wird. Je nach der Größe
des aufgespannten Films und der Größe des zu reproduzierenden Bildes
können entweder alle vier Farbauszüge auf dem Film nebeneinander bzw.
untereinander belichtet werden, oder nur zwei oder nur einer. In den letzteren
Fällen muss der Abtastvorgang zweimal bzw. viermal durchgeführt werden und
die jeweils zu belichtenden Farbauszüge ausgewählt werden.
Ein solcher noch nicht digitaler Trommelscanner führte also mehrere für die Repro-

duktion von Bilder erforderliche Schritte in einem Arbeitsgang aus, nämlich:

- die Separation in Farbauszüge für den Vierfarbdruck
- die Farbkorrektur
- die Maßstabänderung
- die Rasterung