Entwicklung des Mehrfarbendrucks
Hanns - Peter Schöbel | Am Bildstock 21 | D 77746 Schutterwald | im Jahr 2017
1.3. Nach 1882 entstehen die Punkte in der Kamera = Photolithographie Durch die um 1839 erfundene Fotografie, konnten mittels Daguerretypie - als eine der frühen fotographischen Aufnahmetechniken - mittels Asphaltschicht auch auf dem Stein, neue Wege beschritten werden. Zeitnah, um 1865 wurde durch Versuche mit dem Auftrocknen einer Gelatineschicht auch das dabei entstehendes Runzelkorn als Bildelement nutzbar – wir kennen es noch vom Lichtdruck her wie in den Fotoabzügen. 1.4. Punkte auch im Kontaktkopierer Schon bald nach Erfindung des Glasgravurrasters gab es neue Bemühungen Aufrasterungen im direkten Kontakt zu erzeugen. Aber erst nach dem 2. Weltkrieg kamen Filmraster als Kontaktraster zu Ehren. Man musste nicht mehr in der Kamera, sondern konnte in einem Kontaktkopiergerät aufrastern. Für die Herstellung dieser Rasterfolien wurde eine Aufnahme in der Kamera hinter einem Glasgravurraster hergestellt. Diese Rasterfolien hatten eine Punktform, die nicht scharf begrenzt war wie im Gravurraster, sondern einen Tonverlauf von der hellsten Stelle eines Punktes zum dunkleren Rand aufwies. Das ermöglichte die Belichtungssteuerung bei der Aufrasterung des Halbtonbildes. Besonders gilt das später für farbig eingefärbte Rasterfolien, z.B. den magentafarbigen Kodak-Magentaraster. Ferner sei darauf hingewiesen, dass es noch weitere Kontaktraster gab, stets mit dem Ziel einer besseren Belichtungssteuerung. Nach 1950 entwickelten sich nacheinander zwei wesentliche Verfahren: die Gravur von Druck-elementen und die Aufrasterung im Scanner mittels Kontaktraster oder später mittels Laser-belichtung: so 1951 die erste Klischeegraviermaschine Klischograph von Dr.-Ing.Rudolf Hell.
Die gleichzeitige Ausführung der Funktionen:
- die Separation in Farbauszüge für den Vierfarbdruck - die Farbkorrektur (die Retusche war nicht mehr zwingend notwendig) - die Maßstabänderung - die Belichtung der Druckelemente( Rasterpunkte) auf den Film brachten eine weitere enorme Material- und Zeitersparnis. Eine wesentliche Neuerung war dann 1973 die Laserrasterung im Hell Scanner DC 300 ER, bei dem mit der Einführung eines Laserbelichtungssystems und digitaler Berechnung der Rasterpunkte die Verwendung eines Kontaktrasters überflüssig wurde. Die Möglichkeit, verschiedene Rasterpunktformen zu erzeugen, brachte in anspruchsvollen Vorlagen erhebliche Qualitätsverbesserungen. Mit Hilfe des elektronischen Seitenbearbeitungsystems Chromacom (1980) konnten schließlich die vom Scanner abgetasteten Bilder digital gespeichert und in einem Computer unter Sichtkontrolle auf einem Farbmonitor zusammen mit Texten zu einer ganzen Druckseite montiert und abgespeichert werden. Diese Daten werden auf als gerasterte Farbauszüge auf Film bzw. Offset- Druckplatten belichtet. Damit war die Grundlage für die heute allgemein übliche elektronische Reproduktion geschaffen. |
|||||
|