Hellschreiber GL 72 (1950) | ||||||
Der Hellschreiber ist ein Fernschreiber, bei dem die Buchstaben und Zeichen in Form
einer Matrix aus schwarzen und weißen Bildpunkten übertragen werden.
Für jeden Buchstaben wird also ein "Bild" des Buchstabens übertragen und nicht
ein 5-Bit-Code wie beim normalen Fernschreiber, wobei das Bild des Buchstabens aus
einer Matrix von 7 x 7 Bildpunkten besteht. Dieses Prinzip ermöglicht eine wesentlich
größere Unempfindlichkeit gegen Übertragungsstörungen auf der Leitung.
Die ersten Hellschreiber wurden von Dr. Hell bereits ab 1929 entwickelt. Gerade wegen
der hohen Störsicherheit spielten sie auch im militärischen Einsatz eine große Rolle.
Dazu wurde eine besonders kompakte Bauform entwickelt, der sogenannte Feld-Hellschreiber.
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Der Hellschreiber GL 72 kann Texte sowohl senden als auch empfangen, mit bis zu
360 Zeichen pro Minute.
Beim Senden wird der Text wie bei einem normalen Fernschreiber mit der Tastatur
eingetippt.
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Bei jedem Tastendruck setzt sich eine zugehörige Nockenscheibe in Bewegung, auf deren Umfang die Nocken entsprechend der Lage der schwarzen Bildpunkte in der Matrix angeordnet sind. Die Nockenscheibe ist in sieben Sektoren I bis VII aufgeteilt, die den Spalten der Bildpunktmatrix entsprechen. In jedem Sektor sind die Nocken gemäß der Verteilung der schwarzen Bildpunkte in der Spalte angeordnet. Durch die Abtastung der Nockenscheibe mit einer Kontaktfeder wird eine entsprechende Folge von Stromimpulsen erzeugt und zum Empfänger gesendet. Damit wird der Buchstabe Punkt für Punkt übertragen. | ||||||
Wenn eine Übertragungsstörung auftritt, können bei diesem Verfahren höchsten einige
Bildpunkte verfälscht werden. Der Buchstabe bleibt aber im Allgemeinen noch lesbar.
Wenn beim normalen Fernschreiber der 5-Bit-Code verfälscht wird, wird im Empfänger
ein vollkommen anderes Zeichen geschrieben.
Wenn der Hellschreiber als Empfänger arbeitet, zeichnet er die empfangenen Bildpunkte auf einem Papierstreifen auf.
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Die Wendel ist in Bezug auf die Breite des Papierstreifens zweimal um die Welle gewunden.
Deshalb gibt es zwei Berührungspunkte zwischen der Wendel und der Schneide, die sich
über die Papierbreite bewegen und die Buchstaben werden jeweils zweimal untereinander
aufgezeichnet. Damit bleibt der Text auch lesbar, wenn Sender und Empfänger nicht ganz
synchron laufen. In einem solchen Fall wird der Text leicht schräg laufend aufgezeichnet,
aber wenigstens einer der beiden untereinander liegenden Buchstaben ist trotzdem immer
vollständig auf dem Papierstreifen aufgezeichnet.
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(deutsch; 1,4 Mbyte)
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(deutsch, 38 Seiten; 4,5 Mbyte
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(deutsch, 2 Seiten, 800 Kbyte)
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